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Psychotische und Borderline-Erkrankungen


Nicht immer, aber meist müssen psychotische Erkrankungen zunächst in einer Klinik behandelt werden. Sie sollten danach aber im Rahmen einer ambulanten Nachbehandlung weitertherapiert werden. Dabei gelten sämtliche oben genannten Kriterien der psychoanalytischen Behandlung. Bei Psychosetherapien werden jedoch mit den Patienten weitergehende Verabredungen getroffen, die über die gesamte Therapie vom Patienten einzuhalten sind.

Im Unterschied zur Therapie einer Neurose oder einer Depression werden bei Psychosen zunächst nicht die Aufdeckung von lebensgeschichtlichen Defiziten, Entbehrungen oder Traumata angestrebt, sondern eine Bewältigung der Erkrankung in der Gegenwart gefördert. Der Grund für diese Vorgangsweise besteht in der Absicht, den Patienten nicht weiter zu destabilisieren, sondern ihm zunächst ein normales Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen. Erst danach wird auch in der Psychosentherapie milde aufdeckend und mit Träumen gearbeitet. Hinzu kommt, dass es meist erforderlich ist, Psychosen zusammen mit einem Facharzt für Psychiatrie zu behandeln, weil eine Psychosentherapie fast ohne Ausnahme nur durch zusätzliche Einnahme von Psychopharmaka machbar und erfolgreich sein kann.